Familie bedroht

Acht Männer der Familie Muñoz wurden im Juni im Bundesstaat Chihuahua von sechs bewaffneten Männern in Uniform festgenommen und sind seitdem verschwunden. Ihre Familie erhielt Anrufe, in denen den Familienmitgliedern gedroht wurde.

Appell an

GENERALSTAATSANWÄLTIN
Marisela Morales Ibáñez
Av. Paseo de la reforma 211 – 213,
Col. Cuauhtémoc, Delegación Cuauhtémoc
México D.F., C.P. 06500
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Attorney General / Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin)
Fax: (00 52) 55 5346 0908 (nach Fax fragen: "Fax, por favor")
E-Mail: mmoralesi@pgr.gob.mx

GOUVERNEUR DES BUNDESSTAATES CHIHUAHUA
Lic. César Duarte Jáquez
Palacio de Gobierno, 1er piso
C. Aldama No. 901,Col. Centro,
Chihuahua, Chih., CP 31000
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Governor/Estimado Gobernador/ Sehr geehrter Herr Gouverneur)
Fax: (00 52) 614 429 3300 Durchwahl 11066
E-Mail: despachodelejecutivo@hotmail.com

Sende eine Kopie an

LEITER DES SEKRETARIATS FÜR ÖFFENTLICHE SICHERHEIT
Ing. Genaro García Luna
Avenida Constituyentes 947
Col. Belén de las Flores
Álvaro Obregón,
México,DF., C.P. 1110
MEXIKO
Fax: (00 52) 55 1103 6189

BOTSCHAFT DER VEREINIGTEN MEXIKANISCHEN STAATEN
S.E. Herrn Francisco N. González Díaz
Klingelhöferstraße 3
10785 Berlin
Fax: 030-26 93 23-700
E-Mail: mail@mexale.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 15. November 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE UND LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich bitte Sie, in Absprache mit den Familienmitgliedern alle nötigen Schutzmaßnahmen für Familie Muñoz zu ergreifen und möchte meine Sorge über das Verschwindenlassen der acht Männer der Familie durch die Polizei zum Ausdruck bringen. Leiten Sie alle erforderlichen Schritte ein, um den Verbleib der Männer aufzuklären und ihre Sicherheit zu garantieren.

  • Ich fordere Sie außerdem höflich auf, unverzüglich eine gründliche und unparteiische Untersuchung der Festnahme der Männer einzuleiten unter Einbezug der Tatsache, dass die Polizei daran beteiligt war, und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

  • Ich bitte Sie des weiteren darum, den Familienangehörigen sowie deren Rechtsbeiständen mitzuteilen welche Untersuchungen bislang durchgeführt wurden.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Call for protection measures for the Muñoz family in accordance with their wishes and express concern at the apparent enforced disappearance by police agents of eight members of the family and call for immediate measures to establish their whereabouts and guarantee their safety.

  • Call for an independent, impartial and thorough investigation in the detention of the eight men, including evidence of police involvement, and for all those responsible to be brought to justice.

  • Call for the families and their legal advisers to be provided full information relating to investigations undertaken.

Sachlage

Am 13. September erhielt Familie Muñoz einen Anruf bei sich zu Hause. Der Anrufer wollte mit Toribio Jaime Muñoz González sprechen, von dem er behauptete, dass er wegen Betruges und Diebstahl festgenommen wurde.
Das Familienmitglied, das den Anruf entgegennahm, bekam Angst und legte auf. Toribio Jaime Muñoz González gehört zu den acht Familienangehörigen, die seit dem 19. Juni vermisst werden.

Am 26. September erhielt die Familie einen erneuten Anruf von einer Person, die Toribio Jaime Muñoz González sprechen wollte. Die Person fragte, ob er noch immer verschwunden sei und fügte dann hinzu: "Und was ist mit dir, hast du keine Angst, dass sie dich verschwinden lassen?" Dann wollte der Anrufer wissen, mit wem er sprach. Die Frau, die den Anruf entgegennahm, erklärte, dass sie nicht zur Familie gehöre. Daraufhin beschimpfte der Anrufer sie und entgegnete, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern solle und legte auf.

Augenzeugenberichten zufolge umstellten am 19. Juni ungefähr zehn Zivilfahrzeuge während eines Familientreffens das Haus der Familie Muñoz nahe Anahuac in Cuauhtémoc. Sechs schwer bewaffnete Männer in schwarzen Uniformen stürmten das Haus. Sie schlugen alle männlichen Familienmitglieder und legten sie in Handschellen. Die anwesenden Frauen, denen gesagt wurde, dass sie wegschauen sollten, wurden von den bewaffneten Männern bedroht. Aber sie konnten trotzdem feststellen, dass auf mindestens einer der Uniformen der Aufdruck der Bundespolizei zu erkennen war. Die acht Männer der Familie Muñoz wurden in die draußen wartenden Fahrzeuge gezwängt, die dann mit ihnen wegfuhren. Seitdem hat man nichts von ihnen gehört. Während der Durchsuchung konnte eine Frau entkommen. Sie rief den örtlichen Polizeinotruf an, aber es wurde niemand zum Haus geschickt. Stattdessen wurde ein Polizeiwagen gesichtet, der nach der Frau, die den Anruf getätigt hatte, suchte.

Die Familie glaubt, dass das Verschwinden der Männer eine Vergeltungsaktion der Polizei darstellt, da es zuvor zu einer Auseinandersetzung zwischen den acht Männern der Familie und der örtlichen Polizei gekommen war. Laut Berichten der Familie, weigerte die Polizei sich, zu helfen, als die Familie ihr mitteilte, dass ein Mann in der Nähe ihres Treffens eine Waffe abfeuerte. Die Auseinandersetzung endete damit, dass ein Polizeioffizier behauptete, von einem Familienmitglied geschlagen worden zu sein.

[EMPFOHLENE AKTIONEN]

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE UND LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich bitte Sie, in Absprache mit den Familienmitgliedern alle nötigen Schutzmaßnahmen für Familie Muñoz zu ergreifen und möchte meine Sorge über das Verschwindenlassen der acht Männer der Familie durch die Polizei zum Ausdruck bringen. Leiten Sie alle erforderlichen Schritte ein, um den Verbleib der Männer aufzuklären und ihre Sicherheit zu garantieren.

  • Ich fordere Sie außerdem höflich auf, unverzüglich eine gründliche und unparteiische Untersuchung der Festnahme der Männer einzuleiten unter Einbezug der Tatsache, dass die Polizei daran beteiligt war, und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

  • Ich bitte Sie des weiteren darum, den Familienangehörigen sowie deren Rechtsbeiständen mitzuteilen welche Untersuchungen bislang durchgeführt wurden.

[APPELLE AN]

GENERALSTAATSANWÄLTIN
Marisela Morales Ibáñez
Av. Paseo de la reforma 211 – 213,
Col. Cuauhtémoc, Delegación Cuauhtémoc
México D.F., C.P. 06500
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Fax: (00 52) 55 5346 0908 (nach Fax fragen: "Fax, por favor")
E-Mail: mmoralesi@pgr.gob.mx

GOUVERNEUR DES BUNDESSTAATES CHIHUAHUA
Lic. César Duarte Jáquez
Palacio de Gobierno, 1er piso
C. Aldama No. 901,Col. Centro,
Chihuahua, Chih., CP 31000
MEXIKO
(korrekte Anrede: Dear Governor/Estimado Gobernador/ Sehr geehrter Herr Gouverneur)
Fax: (00 52) 614 429 3300 Durchwahl 11066
E-Mail: despachodelejecutivo@hotmail.com

KOPIEN AN
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Ing. Genaro García Luna
Avenida Constituyentes 947
Col. Belén de las Flores
Álvaro Obregón,
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MEXIKO
Fax: (00 52) 55 1103 6189

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S.E. Herrn Francisco N. González Díaz
Klingelhöferstraße 3
10785 Berlin
Fax: 030-26 93 23-700
E-Mail: mail@mexale.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 15. November 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Seit 2007 kommt es in Mexiko häufig zu Gewalttaten in Verbindung mit der organisierten Kriminalität. Die Regierung Mexikos macht das organisierte Verbrechen für mehr als 35.000 Tötungen während dieser Zeit verantwortlich. Präsident Calderóns Regierung versucht, die Drogenkartelle zu bekämpfen, indem er tausende von BundespolizistInnen und mehr als 50.000 Militärangehörige in den am stärksten betroffenen Gebieten einsetzt. Im Bundesstaat Chihuahua ist die Anzahl an schweren Gewaltverbrechen und Berichten über Menschenrechtsverletzungen durch das Militär und die Polizei stark gestiegen. Hierzu zählen willkürliche Inhaftierungen, Folter, rechtswidrige Tötungen und mutmaßliches Verschwindenlassen. In einigen Fällen versuchten die Behörden, die Straftaten von staatlichen Sicherheitskräften kriminellen Banden zuzuschreiben.