Zeuge in Gefahr

In Honduras hindern die Behörden den mexikanischen Menschenrechtsverteidiger Gustavo Castro Soto, der der einzige Zeuge im Mordfall der indigenen Umweltschützerin Berta Cáceres ist, an der Ausreise aus dem Land. Er soll in das Departamento zurückkehren, wo der Mord stattfand. Er hat bereits als Zeuge ausgesagt und Sorge um seine Sicherheit in Honduras geäußert.

Appell an

PRÄSIDENT Juan Orlando Hernández Presidente de la República Casa Presidencial Bulevar Juan Pablo II Tegucigalpa HONDURAS (Anrede: Dear President / Estimado Señor Presidente / Sehr geehrter Herr Präsident) E-Mail: info@presidencia.gob.hn

GENERALSTAATSANWALT Óscar Fernando Chinchilla Fiscal General de la República Ministerio Público Lomas del Guijarro Tegucigalpa HONDURAS (Anrede: Dear Attorney General / Estimado Señor Fiscal / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt) E-Mail: fiscalgeneral@hushmail.com

Sende eine Kopie an

MENSCHENRECHTSKOMMISSION VON HONHURAS CONADEH Colonia Florencia Norte Boulevard Suyapa

Tegucigalpa HONDURAS E-Mail: central@conadeh.hn

 

BOTSCHAFT DER REPUBLIK HONDURAS Botschaft der Republik Honduras S. E. Herrn Ramón Custodio Espinoza Cuxhavener Straße 14 10555 Berlin Fax: 030-3974 9712 E-Mail: informacion.embahonduras.de@gmail.com

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Englisch, Spanisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 17. April 2016 keine Appelle mehr zu verschicken.

 

Amnesty fordert:

E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDER FORDERUNG

  • Bitte verzichten Sie darauf, Gustavo Castro Soto nach Intibucá zurückzuschicken und lassen Sie ihn bitte unverzüglich aus Honduras ausreisen und nach Mexiko zurückkehren.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Calling on authorities to abstain from returning Gustavo Castro Soto to Intibucá department and to allow him to return to Mexico as soon as possible.

Sachlage

Am frühen Morgen des 6. März hinderten die honduranischen Behörden Gustavo Castro Soto an der Ausreise, als er versuchte, am Flughafen in der Hauptstadt Tegucigalpa einen Flug nach Mexiko zu nehmen. In einem Dokument, das von der Generalstaatsanwaltschaft ausgestellt wurde, wird er aufgefordert, im Land zu bleiben, um weiter für Zeugenaussagen im Mordfall Berta Cáceres, der Umweltschützerin und Gründerin des Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) zur Verfügung zu stehen. Berta Cáceres wurde am frühen Morgen des 3. März in ihrem Haus in der Stadt La Esperanza im Departamento Intibucá im Westen Honduras erschossen.

In einer Presseerklärung der Organisation von Gustavo Castro Soto, der mexikanische NGO Otros Mundos AC/Chiapas – Amigos de la Tierra México, hieß es, dass er sich derzeit in der mexikanischen Botschaft in Tegucigalpa aufhält. Gustavo Castro Soto befürchtet, dass die Behörden ihn nach Intibucá zurückschicken. Am Tag zuvor war ihm noch gesagt worden, dass es ihm frei stehe, aus Intibucá auszureisen. Daraufhin hatte er sich auf den Weg nach Tegucigalpa gemacht.

Gustavo Castro Soto hat die Behörden gebeten, ihm eine Kopie seiner Aussage auszuhändigen. Dieser Bitte wurde jedoch nicht nachgekommen und die Behörden haben ihm laut Otros Mundos auch keine Informationen über den Stand der Ermittlungen gegeben. Otros Mundos äußerte die Befürchtung, dass seine Sicherheit gefährdet ist, wenn er nach Intibucá zurückkehrt.

Gustavo Castro Soto war am 3. März bei dem Angriff, bei dem Berta Cáceres getötet wurde, anwesend und wurde ebenfalls verletzt. Berta Cáceres hatte seit Jahren Drohungen wegen ihrer Menschenrechtsarbeit und ihres Einsatzes für die Umwelt erhalten. Erst kürzlich waren Berta Cáceres und ihre Organisation COPINH wegen ihres Protests gegen den Bau des Agua-Zarca-Staudamms in der Gemeinde Río Blanco bedroht und schikaniert worden.