Indigene Aktivisten bedroht

Mexiko: Gewalt gegen Indigene stoppen!

Mexiko: Gewalt gegen Indigene stoppen!

Eine indigene Familie, die gegen den Bau eines Windparks in der Stadt Juchitán de Zaragoza im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca protestiert und ihr Land versucht zu schützen, hat am 27. Februar eine Morddrohung erhalten.

Appell an

GOUVERNEUR DES BUNDESSTAATES OAXACA
Lic. Gabino Cué Monteagudo
Plaza de la Constitución, Centro Histórico
Oaxaca de Juárez, Oaxaca, C.P. 68000, MEXIKO
(Anrede: Sr. Gobernador / Sehr geehrter Herr Gouverneur / Dear Governor)
Fax: (00 52) 95 1501 8100, Durchwahl 40068
E-Mail: spagoboaxaca@gmail.com

INNENMINISTER
Miguel Ángel Osorio Chong
Secretario de Gobernacion
Bucareli 99, col. Juárez, Cuauhtémoc,
Distrito Federal, México, C.P. 6600, MEXIKO
(Anrede: Sr. Secretario / Sehr geehrter Herr Minister / Dear Minister)
Fax: (00 52) 55 5093 3414
E-Mail: secretario@segob.gob.mx

Sende eine Kopie an

LOKALE ORGANISATION
APIIDTT
E-Mail: asamblea.istmo@gmail.com

BOTSCHAFT DER VEREINIGTEN MEXIKANISCHEN STAATEN
I. E. Patricia Espinosa Cantellano
Klingelhöferstraße 3
10785 Berlin
Fax: 030-26 93 23-700
E-Mail: mail@mexale.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 17. April 2014 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

FAXE, E-MAILS UND LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Bitte garantieren Sie die Sicherheit von Pedro Martínez Guerra, seinem Sohn Mariano Martínez Martínez und den übrigen Familienmitgliedern, die durch friedliche Proteste gegen den Bau des Windparks ihre Landrechte verteidigen.

  • Leiten Sie bitte außerdem eine unverzügliche, umfassende und unparteiische Untersuchung der Morddrohung ein, die Mariano Martínez Martínez erhalten hat, und stellen Sie die dafür Verantwortlichen vor Gericht.

  • Bitte sorgen Sie dafür, dass vor dem Bau des Windparks das Einverständnis der betroffenen indigenen Gemeinschaften eingeholt wird und dieses Einverständnis freiwillig und auf Grundlage verlässlicher und exakter Informationen über die Auswirkungen des Projekts erfolgt.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Urging the authorities to guarantee the safety of Pedro Martínez Guerra, his son Mariano Martínez Martínez and the rest of their family who are peacefully defending their land against the construction of wind farms.

  • Urging them to carry out a full, prompt and impartial investigation into the death threat received by Mariano Martínez Martínez and to bring those responsible to justice.

  • Urging them to ensure that the free, prior and informed consent of Indigenous communities affected by the wind farms is obtained on the basis of reliable and accurate information on the impacts of the project.

Sachlage

Am 27. Februar drohte ein unbekannter Mann dem Kleinbauern Mariano Martínez Martínez: "Wenn ihr nicht von hier verschwindet, werden wir euch töten" (Si no se quitan de aquí, aquí mismo los vamos a matar). Mariano Martínez Martínez, sein Vater Pedro Martínez Guerra und die restliche Familie versuchen, ihr Stück Land nahe der Stadt Juchitán de Zaragoza zu verteidigen und den Bau eines Windparks, der von einem Erdgasunternehmen in der Gegend durchgeführt wird, zu verhindern. Die Familie hat wegen der Morddrohung bei der Staatsanwaltschaft in Juchitán Anzeige erstattet.

Pedro Martínez Guerra und seine Familie bewachen seit geraumer Zeit aktiv ihr Land, um zu verhindern, dass die an dem Bau des Windparks beteiligten Personen es erneut betreten. Erst vor kurzem wurden auf dem Land der Familie ohne rechtliche Genehmigung eine Zugangsstraße und ein Leitungsmast gebaut. Die Familie hat gegen die nicht genehmigten Bauarbeiten bei der Staatsanwaltschaft von Juchitán Beschwerde eingelegt. Einige VertreterInnen der Lokalbehörden unterstützen den Bau des Windparks, obwohl die Rechte von Angehörigen der dort lebenden indigenen Gemeinschaften dabei missachtet werden. So wurde beispielsweise kein vorheriges freiwilliges Einverständnis bei den betroffenen Gemeinschaften eingeholt.

Am 24. Februar gab sich ein Unbekannter als Eigentümer des Landes der Familie von Pedro Martínez Guerra aus und behauptete, das Land an das Erdgasunternehmen verpachtet zu haben. Er versuchte die Familienmitglieder einzuschüchtern und drohte ihnen, die Polizei zu rufen, falls sie ihr Stück Land nicht verließen. Als die PolizeibeamtInnen dann eintrafen, legte Pedro Martínez Guerra ihnen die Unterlagen vor, die beweisen, dass das Land ihm gehört. Die PolizeibeamtInnen fuhren wieder, ohne Maßnahmen zum Schutz der Familie zu treffen.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Mariano Martínez Martínez, dessen Vater Pedro Martínez Guerra und weitere Familienangehörige engagieren sich in der Vereinigung Indigener Gemeinschaften des Isthmus zur Verteidigung von Land und Territorium (Asamblea de Pueblos Indígenas del Istmo en Defensa de la Tierra y el Territorio – APIIDTT), einer Gruppe, die gegen den Bau von Windparks am Isthmus von Tehuantepec im Bundesstaat Oaxaca protestiert. Der Bau der Windparks war ohne wirksame Konsultation mit der ansässigen indigenen Bevölkerung entschieden worden.

Am 28. Juli 2009 wurde der Pachtvertrag aufgelöst, den Pedro Martínez Guerra über 30 Jahre mit dem Erdgasunternehmen, das das Windparkprojekt durchführt, geschlossen hatte. Zu dieser Zeit wurden auch viele andere Pachtverträge gekündigt.

Einige Angehörige indigener Gemeinschaften im Bundesstaat Oaxaca richten sich gegen den Bau des Windparks auf ihrem Land. Sie erklären, es habe keinen angemessenen Konsultationsprozess gegeben, in dem man sie mit Informationen versorgt und ihr freiwilliges vorheriges Einverständnis eingeholt hätte, so wie es die UN-Erklärung über die Rechte der indigenen Völker eigentlich vorschreibt. Sie sind zudem besorgt, welche Auswirkungen der Bau des Windparks auf ihre Landwirtschaft und ihr Land haben könnte. Aufgrund ihres Widerstandes werden sie seit mehreren Monaten bedroht und eingeschüchtert.