LGBT-Aktivist bedroht

Vertreter der LGBT-Organisationen Colectivo Violeta and Asociación Kukulcan

Vertreter der LGBT-Organisationen Colectivo Violeta and Asociación Kukulcan

Alexander (Alex) David Sánchez Álvarez ist Menschenrechtsverteidiger und Aktivist für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern (LGBT). Am 8. Juni wurde er zum dritten Mal in diesem Jahr mit einer Waffe bedroht. Amnesty International fürchtet um sein Leben.

Appell an

MINISTERIN FÜR JUSTIZ UND MENSCHENRECHTE
Ana Pineda
Ministra de Justicia y Derechos Humanos
Casa Presidencial, Boulevard Juan Pablo Segundo
Palacio José Cecilio del Valle
Tegucigalpa, M.D.C.
HONDURAS
(korrekte Anrede: Estimada Sra. Ministra/Sehr geehrte Frau Ministerin/Dear Minister)
Fax: (00 504) 2290 5129

STAATSANWALT
Sr. Luis Alberto Rubí

Fiscal General de la República
Lomas del Guijarro, Avenida República Dominicana

Edificio Lomas Plaza II
Tegucigalpa
HONDURAS
(korrekte Anrede: Sr. Fiscal/Sehr geehrter Herr Staatsanwalt/ Dear Attorney General)
Fax: (00 504) 2221 5667

Sende eine Kopie an

MENSCHENRECHTSORGANISATION
Centro de Prevención, Tratamiento y Rehabilitación de las Victimas de Torturas y sus Familiares (CPTRT)
Colonia Palmira, Avenida República de Brasil
Casa #2340, Tegucigalpa
HONDURAS
Fax: (00 504) 2236 7273
E-Mail: cptrt@cablecolor.hn

BOTSCHAFT DER REPUBLIK HONDURAS
S.E. Herrn Efrain Anibal Diaz Arrivillaga
Cuxhavener Straße 14
10555 Berlin
Fax: 030-3974 9712
E-Mail: informacion@embahonduras.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 26. Juli 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich fordere Sie auf, die gegen Alexander David Sánchez Álvarez gerichteten Drohungen in unabhängiger, umfassender und unparteiischer Weise zu untersuchen, die Ermittlungsergebnisse bekannt zu machen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

  • Ich bitte Sie eindringlich, unverzüglich angemessene Schutzmaßnahmen für Alexander David Sánchez Álvarez in Übereinstimmung mit seinen Wünschen zu ergreifen.

  • Ich möchte Sie daran erinnern, dass MenschenrechtlerInnen das Recht haben, ihren Aktivitäten ohne Einschränkungen oder Angst vor Repressalien nachzugehen, wie es in der UN-Erklärung zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern festgeschrieben ist.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Calling on the authorities to order an independent, thorough and impartial investigation into the threats made against Alexander David Sánchez Álvarez, publish the results and bring those responsible to justice.

  • Urging them to take immediate steps to provide full and appropriate protection to Alexander David Sánchez Álvarez in accordance with his wishes.

  • Reminding them that human rights defenders have a right to carry out their activities without any unfair restrictions or fear of reprisals, as set out in the UN Declaration on Human Rights Defenders.

Sachlage

Am Morgen des 8. Juni war Alexander David Sánchez Álvarez um etwa 8:10 Uhr auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz, dem Zentrum für Prävention, Behandlung und Rehabilitation für Folteropfer und deren Familien (Centro de Prevención, Tratamiento y Rehabilitación de las Víctimas de la Tortura y sus Familiares – CPTRT), wo er als Krankenpfleger tätig ist. Alexander David Sánchez Álvarez stieg drei Häuserblocks von seiner Arbeitsstelle entfernt aus einem Taxi und ging an einem haltenden beigefarbenen Fahrzeug mit getönten Fensterscheiben vorbei. In dem Wagen befanden sich drei Männer, die die Uniform der Polizeisondereinheit "Cobra" trugen. Einer der Männer kurbelte das vordere Autofenster herunter, richtete eine Waffe auf Alexander David Sánchez Álvarez und sagte "Das ist der kleine Schwule...Ja, du bist es" (Ese es el mariconcito … si sos vos). Alexander David Sánchez Álvarez drehte sich herum und rannte davon. Er versteckte sich in einem nahegelegenen Gebäude, von wo aus er sich das Nummernschild des Wagens notierte. Er meldete den Vorfall der Staatsanwaltschaft.

Alexander David Sánchez Álvarez setzt sich aktiv für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern ein. Er arbeitet unter anderem ehrenamtlich für einige LGBT- und Menschenrechtsorganisationen. Er wurde nun bereits zum dritten Mal in diesem Jahr mit einer Waffe bedroht.

[EMPFOHLENE AKTIONEN]

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich fordere Sie auf, die gegen Alexander David Sánchez Álvarez gerichteten Drohungen in unabhängiger, umfassender und unparteiischer Weise zu untersuchen, die Ermittlungsergebnisse bekannt zu machen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

  • Ich bitte Sie eindringlich, unverzüglich angemessene Schutzmaßnahmen für Alexander David Sánchez Álvarez in Übereinstimmung mit seinen Wünschen zu ergreifen.

  • Ich möchte Sie daran erinnern, dass MenschenrechtlerInnen das Recht haben, ihren Aktivitäten ohne Einschränkungen oder Angst vor Repressalien nachzugehen, wie es in der UN-Erklärung zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern festgeschrieben ist.

[APPELLE AN]

MINISTERIN FÜR JUSTIZ UND MENSCHENRECHTE
Ana Pineda
Ministra de Justicia y Derechos Humanos
Casa Presidencial, Boulevard Juan Pablo Segundo
Palacio José Cecilio del Valle
Tegucigalpa, M.D.C.
HONDURAS
(korrekte Anrede: Estimada Sra. Ministra/Sehr geehrte Frau Ministerin/Dear Minister)
Fax: (00 504) 2290 5129

STAATSANWALT
Sr. Luis Alberto Rubí

Fiscal General de la República
Lomas del Guijarro, Avenida República Dominicana

Edificio Lomas Plaza II
Tegucigalpa
HONDURAS
(korrekte Anrede: Sr. Fiscal/Sehr geehrter Herr Staatsanwalt/ Dear Attorney General)
Fax: (00 504) 2221 5667

KOPIEN AN
MENSCHENRECHTSORGANISATION
Centro de Prevención, Tratamiento y Rehabilitación de las Victimas de Torturas y sus Familiares (CPTRT)
Colonia Palmira, Avenida República de Brasil
Casa #2340, Tegucigalpa
HONDURAS
Fax: (00 504) 2236 7273
E-Mail: cptrt@cablecolor.hn

BOTSCHAFT DER REPUBLIK HONDURAS
S.E. Herrn Efrain Anibal Diaz Arrivillaga
Cuxhavener Straße 14
10555 Berlin
Fax: 030-3974 9712
E-Mail: informacion@embahonduras.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 26. Juli 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Im Januar 2011 wurde Alexander David Sánchez Álvarez innerhalb von fünf Tagen zwei Mal von bewaffneten Männern bedroht und tätlich angegriffen. Die Übergriffe fanden in der Nähe der Büros zweier Menschenrechtsorganisationen statt, für die Alexander David Sánchez Álvarez tätig ist. Es handelt sich hierbei um Colectivo Violeta und das Centro de Prevención, Tratamiento y Rehabilitación de las Víctimas de la Tortura y sus Familiares. Die Verantwortlichen sind bis heute unbekannt.

Amnesty International ist sehr besorgt über das feindliche Klima, in dem AktivistInnen und Angehörige der LGBT-Gemeinschaft in Honduras leben müssen. Angriffe werden selten gründlich untersucht und es gibt keine ausreichenden Schutzmaßnahmen für diejenigen, die Verbrechen melden. Amnesty International dokumentierte im Dezember 2009 einen Fall, bei dem Walter Trochez, ein Menschenrechtsverteidiger für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern (LGBT), in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa ermordet wurde. Dies geschah neun Tage nachdem er vor mehreren maskierten Männern fliehen konnte, die ihn verschleppt hatten. Sie hatten Namen und Adressen von Angehörigen der Bewegung, die sich gegen den Staatsstreich vom Juni 2009 gestellt hatte, von ihm gefordert. Seine Entführer hatten ihm allen Anschein nach erklärt, dass man ihnen den Auftrag gegeben hätte, ihn zu töten. Die Ermittlungen in diesem Fall haben bis heute zu keiner Anklage oder Verurteilung geführt.

Amnesty International geht im Report 2010 über Honduras besonders auf den starken Anstieg der Tötungen an Transgender-Frauen nach dem Staatsstreich vom Juni 2009 ein. Zwischen dem Jahr 2003 und März 2009 haben Menschenrechtsorganisationen 17 Tötungen an Transgender-Frauen registriert. Örtliche Menschenrechtsorganisationen berichteten über zwölf solche Fälle zwischen Ende Juni und Dezember 2009. Zu diesem Zeitpunkt lagen keine Informationen über etwaige eingeleitete Untersuchungen dieser Tötungen vor.

Im April 2010 äußerte Amnesty International gegenüber dem UN-Menschenrechtsrat im Rahmen der universellen regelmäßigen Überprüfung (UPR) Besorgnis über die Situation der LGBT-Gemeinschaft in Honduras. (Siehe Submission to the UN Universal Periodic Review – Ninth Session of the UPR Working Group of the Human Rights Council, unter http://www.amnesty.org/en/library/asset/AMR37/005/2010/en/79e58f10-220d-40ff-ab81-464b56aa439b/amr370052010en.pdf)