Pressemitteilung Aserbaidschan 02. April 2012

Eurovision Song Contest: Ex-Teilnehmer fordern Meinungsfreiheit in Aserbaidschan

Amnesty International appelliert an die Regierung in Baku, gewaltlose politische Gefangene freizulassen

BERLIN, 02.04.2012 - Genau vor einem Jahr nahm die Polizei in Baku Dutzende friedliche Demonstranten fest, die sich über Facebook zu Protesten verabredet hatten. Bis heute sind 14 von ihnen in Haft. Deshalb startet Amnesty über Facebook und Twitter eine Kampagne, um ihre Freilassung zu erreichen und sich für Meinungsfreiheit in Aserbaidschan einzusetzen.

Frühere Teilnehmer und Gewinner des Song Contest und weitere Musiker aus ganz Europa unterstützen die Aktion. Aus Deutschland ist Thomas D von den Fantastischen Vier dabei. Er war der Vorsitzende der Jury von "Unser Star für Baku", dem deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest. Der Song Contest wird vom 22.-26. Mai in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku stattfinden.

"Die aserbaidschanische Regierung hat für den Song Contest Millionen von Euro ausgegeben und will, dass die Veranstaltung ein Erfolg wird", erklärt die Aserbaidschan-Expertin von Amnesty International, Marie von Möllendorff. "Der Veranstalter, die European Broadcasting Union, hat daher die einmalige Gelegenheit von der Regierung zu fordern, die Meinungsfreiheit zu respektieren – und zwar auch nach dem Wettbewerb, wenn die europäische Öffentlichkeit sich nicht mehr auf Aserbaidschan konzentriert. Oppositionelle in Aserbaidschan leben seit zwanzig Jahren in einer Atmosphäre der Angst. Wenn sie sich nach dem 26. Mai endlich frei äußern könnten, dann wäre das ein echter Erfolg für den Song Contest."

Weitere Informationen finden Sie auf www.amnesty.org/en/azerbaijan-running-scared. Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

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