Südafrika - Frauen und Mädchen in Mkhondo

Maria Shongwe, Amsterdam, Mpumalanga

Maria Shongwe, Amsterdam, Mpumalanga

Juli 2016

Seit 2008 nimmt die Müttersterblichkeit in der Gemeinde Mkhondo in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga immer weiter zu. Frauen sind dort während der Schwangerschaft und kurz nach der Entbindung einem erhöhten Risiko ausgesetzt, zu sterben, weil sie Leistungen im Bereich der Schwangerschaftsfürsorge aus verschiedenen Gründen nicht wahrnehmen können. Daten aus Südafrika belegen, dass fast 25 Prozent der vermeidbaren Todesfälle von Schwangeren und Frauen nach der Entbindung im Zusammenhang mit zu spätem oder unregelmäßigem Zugang zu vorgeburtlichen Gesundheitsleistungen stehen. Unter anderem werden die Frauen daran gehindert, solche Leistungen wahrzunehmen, weil es keine ausreichenden öffentlichen Verkehrsmittel gibt, oder diese zu teuer sind. In den Gesundheitseinrichtungen fehlt es oftmals an gut ausgebildetem Personal, und die Frauen und Mädchen befürchten, dass ihre Privatsphäre nicht gewahrt und die ärztliche Schweigepflicht nicht eingehalten wird. Zudem wissen sie häufig nicht, welche Vorteile die angemessene medizinische Versorgung während der Schwangerschaft mit sich bringt. Amnesty International konnte mit Öffentlichkeitsarbeit zu einigen positiven Entwicklungen beitragen. Seit Januar 2015 bietet die Amsterdam Clinic in Mkhondo beispielsweise nicht mehr nur an zwei, sondern an sieben Tagen die Woche Schwangerschaftsfürsorge an. In der Folge haben sich die Wartezeiten deutlich verkürzt und Frauen, die arbeiten, müssen sich nicht länger freinehmen, um sich untersuchen zu lassen. Mehrere Beamt_innen der Provinz haben Mkhondo besucht und sich mit den Bewohner_innen getroffen, um über Müttergesundheit und mögliche Verbesserungen in diesem Bereich zu sprechen. Sie haben zugesichert, sich die Empfehlungen anzusehen, die in einem Bericht von Amnesty International zum Thema Müttergesundheit gemacht wurden. Um die Müttersterblichkeit in Mkhondo dauerhaft zu senken, muss jedoch noch weitaus mehr unternommen werden.

Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den Leiter der interministeriellen Arbeitsgruppe, in denen Sie Ihn dazu auffordern, sicherzustellen, die bestehenden geschlechtsspezifischen Barrieren bezüglich des Zugangs zu Gesundheitsleistungen anzuerkennen und ein Ministerien übergreifendes Konzept zur Bekämpfung der Müttersterblichkeit sowie von HIV/AIDS und geschlechtsspezifischer Diskriminierung umzusetzen. Bitten Sie ihn, dafür zu sorgen, dass angemessene finanzielle Mittel von allen Ministerien zur Verfügung gestellt werden und dem Parlament regelmäßig über Fortschritte berichtet wird.

Schreiben Sie in gutem Afrikaans, Englisch oder auf Deutsch an: Pravin Gordhan Inter-Ministerial Task Team on Service Delivery Private Bag X802, Pretoria, 0001, SÜDAFRIKA Fax: 00 27 - 12 326 4478 E-Mail: minreg@treasury.gov.za (Anrede: Dear Mr. Gordhan / Sehr geehrter Herr Gordhan) (Standardbrief Luftpost bis 20 g: 0,90 €)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an: Botschaft der Republik Südafrika Herr Horst Heinrich Brammer, Gesandter (Geschäftsträger a.i.) Tiergartenstraße 18, 10785 Berlin Fax: 030 - 22 07 31 90 E-Mail: berlin.political@dirco.gov.za