Aktuell Iran 08. Juni 2010

Journalist zu sechs Jahren Haft verurteilt

Ahmad Zeidabadi
itle:  	 Ahmad Zaidabadi

itle: Ahmad Zaidabadi

Ahmad Zeidabadi, etwa 45 Jahre alt, ist Journalist für Roozonline, eine Online-Publikation mit Sitz in Belgien, und Sprecher der Akademiker Vereinigung, die eine herausragende Rolle im Einsatz für Menschenrechte im Iran spielt. Er verbüßt eine sechsjährige Freiheitsstrafe im Reja’i Shahr Gefängnis in Karaj in der Nähe von Teheran. Er ist ein gewaltloser politischer Gefangener, der friedlich seine Rechte auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit wahrgenommen hat.

Ahmad Zeidabadi wurde am 21. Juni 2009 verhaftet, kurz nachdem die Massenproteste als Reaktion auf die Ankündigung, dass der amtierende Präsident Mahmoud Ahmadinedjad als Gewinner der umstrittenen Präsidentschaftswahlen hervorging, begonnen hatten. Zeidabadi blieb, bis zu seinem Erscheinen in der zweiten Verhandlung eines Massenschauprozesses am 8. August 2009, ohne Kontakt zur Außenwelt im Evin Gefängnis in Teheran inhaftiert.

Seine Frau, Mahdieh Mohammadi Gorgani, durfte ihn zum ersten Mal am 17. August 2009 im Evin Gefängnis besuchen und berichtete, dass er sich in einem äußerst schlechten körperlichen und seelischen Zustand befunden habe. Sie sagte, Ahmad Zeidabadi habe ihr erzählt, dass er nach seiner Verhaftung 35 Tage lang in Einzelhaft saß, in einer sargähnlichen Zelle von nur 1,5m Länge. Allem Anschein nach befand er sich 17 Tage lang in Hungerstreik, bis ihn Ärzte überzeugten aufzuhören. Als seine Frau ihn erneut Mitte September besuchte, berichtete er, dass er während der Verhöre schwer geschlagen wurde.

Im Dezember 2009 wurde Ahmad Zeidabadi zu sechs Jahren Gefängnisstrafe und zu fünf Jahren inneriranischem Exil in der Stadt Gonabad verurteilt. Außerdem wurde ihm ein lebenslängliches Verbot aller sozialen und politischen Aktivitäten auferlegt. Das Urteil wurde im Januar 2010 bestätigt. Ende Januar 2010 wurde er ins Reja’i Shahr Gefängnis verlegt, wo überwiegend unpolitische Gefangene inhaftiert sind.

Ahmad Zeidabadi wurde schon früher mehrfach aufgrund friedlicher Meinungsäußerungen inhaftiert. Amnesty International setzte sich für seine Freilassung ein, als er in den Jahren 2000 und 2001 in Zusammenhang mit Artikeln, die er veröffentlicht hatte, in Haft genommen wurde.

Schreiben Sie Briefe an die Oberste Justizautorität und fordern Sie die Einhaltung der Menschenrechte für Ahmad Zeidabadi!

Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an die Oberste Justizautorität

  • Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung von Ahmad Zeidabadi, da er ein gewaltloser politischer Gefangener ist, der nur aufgrund der friedlichen Wahrnehmung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit festgehalten wird.
  • Drängen Sie bei den iranischen Behörden darauf, dafür zu sorgen, dass Ahmad Zeidabadi Zugang zu seiner Familie, zu seinem Anwalt und zu angemessener medizinischer Versorgung erhält.
  • Fordern Sie die Behörden auf, eine sofortige, sorgfältige und unparteiische Untersuchung der Berichte darüber, dass Ahmad Zeidabadi gefoltert und anderweitig misshandelt wurde, einzuleiten und die mutmaßlichen Verantwortlichen umgehend und in einem fairen Verfahren zur Verantwortung zu ziehen.

Schreiben Sie an die Oberste Justizautorität:

Ayatollah Sadegh Larijani
Howzeh Riyasat-e Qoveh Qazaiyeh
(Office of the Head of the Judiciary)
Pasteur Street, Vali Asr Avenue,
South of Serah-e Jomhouri
Tehran 1316814737
IRAN

(korrekte Anrede: Your Excellency)
E-Mail: info@dadiran.ir
(Betreff: FAO Ayatollah Larijani)

Senden sie bitte eine Kopie ihres Schreibens an die Botschaft der Islamischen Republik Iran:

S.E. Herrn Alireza Sheikh Attar
Podbielskiallee 65-67
14195 Berlin
Fax: 030 - 84 35 35 35
E-Mail: iran.botschaft@t-online.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Persisch, Arabisch, Englisch, Französisch oder auf Deutsch.

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