Aktuell 12. Juni 2009

Irene Khan besucht Slums in Kenia

Irene Khan bei ihrem Besuch eines Slums in Nairobi, 08.06.09

Irene Khan bei ihrem Besuch eines Slums in Nairobi, 08.06.09

Die Kinder der Siedlungen spielen in schlammigen Wasserkanälen, die die schmalen Durchgänge zwischen den Hütten durchziehen. Die Wege sind gesäumt mit Müll, Fäkalien und Essensresten. Gleichzeitig ist die Übervölkerung ein großes Problem in Slums wie Kibera: 800.000 Menschen leben auf einer Fläche von nur 2,5 km².

Am vergangenen Montag besuchte Irene Khan, die Generalsekretärin von Amnesty International, zwei Slums in Nairobi, der Hauptstadt von Kenia.Während ihres Besuchs der Slums Korogocho und Kibera hatte sie die Gelegenheit mit den Bewohnern der Siedlungen zu sprechen und sich ein Bild von der Lage in Afrikas größtem Slum zu machen.

Die Einwohner der Siedlungen berichteten Irene Khan von ihren widrigen und unsicheren Lebensbedingungen. In Korogocho erzählte Mama Franca, Mutter von drei Kindern, wie durch eine umgefallene Petroleumlampe kürzlich ihr Haus und ihr gesamtes Hab und Gut in Flammen aufgegangen sind. Hinzu kommt die ständige Angst davor, vertrieben zu werden. Im Rahmen eines Flusssäuberungsprojekts sollen in Kürze weite Teile des Slums einschließlich einer Schule mit 500 Schülern geräumt werden. Dadurch würden 127.000 Menschen ihre Unterkünfte verlieren.

Irene Khan betonte bei ihrem Besuch, dass die Bewohner der Slums in mehrfacher Hinsicht benachteiligt sind: "Die Entwicklung von Slums in Stadtgebieten ist zum Sinnbild für die vergessenen und ausgegrenzten Menschen geworden – ausgegrenzt nicht nur von grundlegenden Diensten wie sanitären Einrichtungen, sondern auch von dem Recht auf Mitsprache und der freien Gestaltung ihres Lebens."

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